Ganzkörperdosimetrie
Mit Ganzkörperdosimetern kann die "Tiefen-Personendosis" Hp(10) gemessen werden.
Die Personendosis eines amtlichen Ganzkörperdosimeters ist eine ausreichend genaue Abschätzung für die Körperdosis "effektive Dosis".
Damit können Grenzwerte der effektiven Dosis, z. B. 20 mSv pro Kalenderjahr, kontrolliert werden.
Die Art des Ganzkörperdosimeters richtet sich nach der genutzten Strahlungsart.
Rundungsregeln und Schwellwerte
In der amtliche Dosimetrie werden auf Ergebnisbögen gerundete Werte angegeben und Vermerke zu Schwellwertüberschreitungen gemacht.
Die Grundlage hierfür bildet bei Ganzkörperdoismetern die Messstellenrichtlinie.
Hier die wichtigsten Zahlen im Überblick:
amtliche Rundung:
Ganzkörperdosis ab 0,1 mSv in 0,1 mSv Schritten ( d.h.< 0,05 mSv wird abgerundet; ab 0,05 mSv wird aufgerundet)
Grenzwert berufliche Exposition:
Ganzkörperdosis: 20 mSv/a
Beginn der Überwachungspflicht:
Ganzkörperdosis: >1 mSv/a
Schwellwerte:
Ganzkörperdosis: ab 2 mSv (einfacher Schwellwert); ab 6 mSv (3-facher Schwellwert, mit Sofortmeldung)
Allgemeine Funktionsweise
OSL-Dosimeter
Unsere OSL-Ganzkörperdosimeter sind Optisch Stimulierte Luminsezenz-Dosimeter, kurz OSL-Dosimeter.
Als OSL-Material dienen dotierte Festkörpermaterialien, wie BeO, die in Fehlstellen der Kristallstruktur die Energie ionisierender Strahlung speichern können. Durch Anregung mit einem kurzen Lichtimpuls (optisch stimuliert) - wird die Information in Form von Licht (Lumineszenz) ausgesendet, und im Messgerät registriet. Je größer die aufgestrahlte Dosis, desto mehr Licht wird in diesem Prozess freigesetzt. Durch entsprechende Kalibrierung liefert diese Messung dann die Personendosis.
Durch die sehr kurze Anregung wird nur ein Bruchteil der gespeicherten Information abgerufen. Der Rest verbleibt im Detektor und kann erneut ausgelesen werden. Um den Detektor wiederverwenden zu können, muss durch weitere Lichtexposition alles Information freigesetzt werden, danach ist der Detektor regeneriert und kann erneut verwendet werden.
Albedo-Dosimeter
Unsere Albdeoddosimeter sind ThermoLumineszenz-Dosimeter, kurz TLD und damit ein weit verbreiteter Dosimetertyp, mit der Besonderheit, dass sie auch ein neutronenempfindliches Isotop beinhalten.
Als TLD dienen dotierte Festkörpermaterialien, wie LiF, die in Fehlstellen der Kristallstruktur die Energie ionisierender Strahlung speichern können. Durch Aufheizen auf mehrere hundert °C (thermo)- wird die Information in Form von Licht (Lumineszenz) ausgesendet, und im Messgerät registriet. Je größer die aufgestrahlte Dosis, desto mehr Licht wird in diesem Prozess freigesetzt. Durch entsprechende Kalibrierung liefert diese Messung dann die Personendosis, aufgeteilt in Neutronen- und Photonenanteil.
Durch das Aufheizen wird praktisch die ganze gespeicherte Information abgerufen, das heißt auf der einen Seite, der Detektor kann dadurch wieder regeneriert und wiederverwendet werden, bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass die Information nur ein einziges Mal abrufbar ist. Eine Wiederholungsmessung ist also nicht möglich.