Teilkörperdosimetrie

Für die Überwachung der Teilkörperexposition Hp(0,07) bzw. Hp(3) werden Thermolumineszenz-dosimeter (TLD) in Form von Fingerringen oder Augenlinsendosimetern eingesetzt. Die Art des TLD-Systems richtet sich nach der zu überwachenden Tätigkeit und der genutzten Strahlungsart (s. Empfehlungen zum Einsatz), d. h. es werden z. B. für die Messungen in reinen Photonenfeldern mechanisch stabilere Teilkörperdosimeter angeboten als für Messungen in Betastrahlenfeldern.

Die amtlichen Teilkörperdosimeter können unter Beachtung der Empfehlungen zur Desinfektion und Sterilisation (Merkblatt Desinfektion von Teilkörperdosimetern) sehr gut im medizinischen Bereich eingesetzt werden.

Rundungsregeln und Schwellwerte

In der amtliche Dosimetrie werden auf Ergebnisbögen gerundete Werte angegeben und Vermerke zu Schwellwertüberschreitungen gemacht.
Die Grundlage hierfür bildet bei Teilkörperdoismetern die Messstellenrichtlinie
Für die Augenlinsendosis finden sich die Regeln zu Schwellwerten und Rundung im BMUV-Rundschreiben von 2020.  


Hier die wichtigsten Zahlen im Überblick:

amtliche Rundung:
Teilkörperdosis ab 1 mSv in 1 mSv Schritten (d.h. < 0,5 mSv wird abgerundet; ab 0,5 mSv wird aufgerundet)  
Augenlinsendosis ab 0,3 mSv in 0,1 mSv Schritten ( d.h.< 0,25 mSv wird abgerundet; ab 0,25 mSv wird aufgerundet)

Grenzwert berufliche Exposition:
Teilkörperdosis: 500 mSv/a 
Augenlinsendosis: 20 mSv/a

Beginn der Überwachungspflicht: 
Teilkörperdosis: >50 mSv/a 
Augenlinsendosis: >15 mSv/a 

Schwellwerte: 
Teilkörperdosis: ab 50 mSv (einfacher Schwellwert); ab 150 mSv (3-facher Schwellwert, mit Sofortmeldung)
Augenlinsendosis: ab 2 mSv (einfacher Schwellwert); ab 6 mSv (3-facher Schwellwert, mit Sofortmeldung)

Allgemeine Funktionsweise

Unsere Teilkörperdosimeter sind ThermoLumineszenz-Dosimeter, kurz TLD und damit ein weit verbreiteter Dosimetertyp.  

Als TLD dienen dotierte Festkörpermaterialien, wie LiF, die in Fehlstellen der Kristallstruktur die Energie ionisierender Strahlung speichern können. Durch Aufheizen auf mehrere hundert °C (thermo)- wird die Information in Form von Licht (Lumineszenz) ausgesendet, und im Messgerät registriet. Je größer die aufgestrahlte Dosis, desto mehr Licht wird in diesem Prozess freigesetzt. Durch entsprechende Kalibrierung liefert diese Messung dann die Oberflächen-Personendosis, bzw. die Augenlinsendosis in Millisievert.   

Durch das Aufheizen wird praktisch die ganze gespeicherte Information abgerufen, das heißt auf der einen Seite, der Detektor kann dadurch wieder regeneriert und wiederverwendet werden, bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass die Information nur ein einziges Mal abrufbar ist. Eine Wiederholungsmessung ist also nicht möglich.